Austauschdienst würdigt 25 Jahre “Bologna”-Hochschulreform

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) würdigt zum 25. „Bologna“-Jubiläum am Mittwoch die europaweite Hochschulreform. Vor 25 Jahren sei von einigen der Niedergang des deutschen Hochschulsystems prophezeit worden, erklärte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee am Dienstag in Bonn. Doch tatsächlich erfreuten sich Deutschlands Hochschulen heute international großer Beliebtheit. 90 Prozent aller Abschlüsse in Deutschland im Bachelor- und Master-Format würden mit kürzeren Studienzeiten erreicht. Die Abbruchquoten seien geringer.

Der Begriff „Bologna“-Prozess geht auf eine 1999 von 29 europäischen Bildungsministern im italienischen Bologna unterzeichnete Erklärung zurück. Kernelemente waren eine Angleichung der akademischen Ausbildung durch ein zweistufiges System berufsqualifizierender Studienabschlüsse (Bachelor und Master), die Etablierung des European Credit Transfer System (ECTS) zur Gewichtung, Bewertung und Vergleichbarkeit erreichter Studienleistungen, eine fortlaufende Qualitätssicherung im Hochschulbereich und vor allem in Deutschland eine auf Beschäftigungsfähigkeit am Arbeitsmarkt zielende Ausrichtung der Studiengänge.

Die „Bologna“-Reform habe dafür gesorgt, dass Lehrpläne verbindlicher, die Vermittlung von Kompetenzen zum Leitprinzip und ECTS-Punkte oder „Credit Points“ zur „Währung“ des Lernens wurden, erklärte Mukherjee. Derzeit studierten rund 370.000 internationale Studierende und Promovierende in Deutschland, die Bundesrepublik zähle somit zu den Top-Gastgeberländern weltweit. Ohne die Reform wäre ein solcher Erfolg bei der Anwerbung kaum erreichbar gewesen. Die international vergleichbaren Studienabschlüsse erleichterten zudem Auslandsaufenthalte für deutsche Studierende und die Anerkennung international erworbener Leistungen.