Bisher 3.000 Besucher in neuer Weiße-Rose-Ausstellung

Was ist Recht? Was ist Unrecht? Was ist Gesetz? – diese Fragen
begegnen einem bereits am Eingang zur Schau. Sie fordern einen auf, die Erkenntnisse mit ins heutige Leben zu nehmen und daraus zu lernen.

Die vor einem Jahr neu konzipierte Ausstellung zu den Weiße-Rose-Prozessen im Münchner Justizpalast haben seither 3.000 Besucherinnen und Besucher gesehen. Das teilte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Donnerstag mit. Unter dem Titel „Willkür im Namen des Deutschen Volkes“ wird an einem Originalschauplatz darüber informiert, wie die Nationalsozialisten den Rechtsstaat zerstörten.

Im Zentrum steht Raum 253. Es ist jener Sitzungssaal, in dem am 19. April 1943 der zweite Prozess des Volksgerichtshofs gegen 14 Angeklagte der studentischen NS-Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ stattfand. Alexander Schmorell, Professor Kurt Huber und Willi Graf wurden zum Tod verurteilt.

Eisenreich sagte: „Die Justiz hält die Erinnerung an die Opfer des NS-Unrechtsstaats wach. Diese Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist in diesen Tagen bedeutsamer denn je.“

Am 22. Februar 1943 verurteilte der Volksgerichtshof unter Vorsitz des sogenannten Blutrichters Roland Freisler die Geschwister Hans und Sophie Scholl gemeinsam mit Christoph Probst zum Tod durch das Fallbeil. Die Exekution fand noch am gleichen Tag statt. Im April 1943 folgte der zweite Prozess in Saal 253. Zur Erinnerung veröffentlichte das bayerische Justizministerium eine Gedenkschrift mit Beiträgen von Historikern, Juristen und weiteren namhaften Persönlichkeiten.