Bischöfin Fehrs: Bilder vom Reichstag „erschreckend“

Bei einer Online-Diskussion hat die Theologin klare Worte gefunden zu fahnenschwenkenden Rechtsextremen in Berlin. Auch andere Kirchenvertreter äußern sich.

Bischöfin Kirsten Fehrs
Bischöfin Kirsten FehrsMarcelo Hernandez / Nordkirche

Hamburg. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat das Vordringen rechtsextremer Demonstranten auf die Treppe des Reichstagsgebäudes verurteilt. „Wenn Institutionen und die Grundordnung angegriffen werden, die uns allen die Freiheit der Diskussion ermöglichen, ist eine Grenze gefallen und Widerstand geboten“, sagte Fehrs, die auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, bei einer Online-Diskussion der Evangelischen Akademie der Nordkirche. „Die Bilder vom Reichstag waren jedenfalls erschreckend.“

Zahlreiche weitere Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft hatten den Vorfall vom Wochenende kritisiert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, mahnte: „Entgleisungen wie am Wochenende in Berlin dürfen nicht wieder vorkommen.“

Das Internationale Auschwitz Komitee beklagte, es sei ein „trauriges und schmerzliches Signal“, dass in Deutschland Demonstranten immer bedenkenloser mit „antisemitischen Verschwörungstheoretikern, ausgewiesenen Nazigruppen und Rechtsextremen gemeinsame Sache“ machten. „Trotzdem vertrauen und hoffen die Überlebenden des Holocaust darauf, dass die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sich weiter diesen Attacken auf den demokratischen Staat verweigern und entgegenstellen wird“, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner. (KNA)