Bischöfe: Ostern ist ein Signal der Hoffnung

Ostern ist das wichtigste Fest der Christenheit. Gefeiert wird die Auferstehung von Jesus Christus. Was katholische und evangelische Bischöfe dazu sagen:

Im Schatten der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten haben die Christen in Deutschland Ostern gefeiert. Katholische und evangelische Bischöfe bezeichneten den Glauben an die Auferstehung als starkes Signal dafür, dass die Sehnsucht nach einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens wachbleibt.

Mitten in einer Welt voller Krieg und Not halte die Osternacht die große Erzählung von der Freiheit einer kommenden gerechten Welt wach, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing im Limburger Dom. „Und damit hält sie uns wach in unserem Einsatz für diese künftige Welt, wie Gott sie will.“ Die „unfassbare Botschaft“ von der Auferstehung Jesu sei nicht mehr aus der Welt zu schaffen. „Auch mit Gewalt und Verfolgung ist sie nicht mehr kleinzuhalten bis auf den heutigen Tag“, sagte der Limburger Bischof.

Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs rief die Christen in ihrer Osterbotschaft auf, Zeichen der Hoffnung zu sein. Sie müssten aufstehen und dabei klar und deutlich Haltung zeigen für ein Leben in Würde, das ausnahmslos jedem Menschen zustehe. Hass und Gewalt müsse die Stirn geboten werden. Die Auferstehung zeige, „dass nicht die Aussichtslosigkeit die Macht über uns gewinnt, sondern Zuversicht sich durchsetzt“, so die Hamburger Bischöfin.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ermunterte Christinnen und Christen, sich dem Wiederaufflammen überwunden geglaubter Konflikte, Hass und Gewalt entgegenzustellen. Angesichts einer Wiederkehr von Gewalt und Krieg, von Hass, Polarisierung und Verschwörungstheorien könne leicht das Gefühl aufkommen, dass sich die „Geister der Vergangenheit“ niemals abschütteln ließen, räumte der Erzbischof von München und Freising ein: „Der Lauf der Weltgeschichte ist nicht immer nur ein Fortschritt zum Besseren hin.“ Die österliche Botschaft sei eine der Hoffnung: Durch den Tod und die Auferweckung Jesu sei „eine Dynamik in die Geschichte eingetragen, die nie wieder zurückgenommen werden kann“, sagte Marx im Münchner Liebfrauendom.

Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki rief zum Einsatz für Frieden auf. Ostern fordere die Christen heraus, die Welt besser, gerechter und friedlicher zu machen, so der Erzbischof in seiner Osterpredigt. Der Friede, der an Ostern vom Auferstandenen ausgehe, könne Konflikte lösen, neues Leben schaffen und die Menschen glücklich machen – nicht Kriege, Terror und Gewalt.

Zum höchsten christlichen Fest herrschten eine teilweise angespannte Sicherheitslage und Sorge vor islamistischen Anschlägen. Am Kölner Dom gab es zu den Festgottesdiensten Sicherheitskontrollen. Die Polizei hatte angekündigt, um den Dom herum sehr präsent zu sein, auch in Zivil.

An den Ostertagen zeigt sich zugleich in vielen Regionen christlich geprägtes Brauchtum: Vielerorts werden Osterfeuer abgebrannt, die symbolisch den Winter, Dunkelheit und Tod vertreiben sollen. Im katholisch geprägten Teil der sorbischen Oberlausitz schwingen sich erneut die Osterreiter in den Sattel. Erwartet werden am Ostersonntag zu den traditionellen Prozessionen im Dreieck zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda rund 1.500 Osterreiter.

Zum traditionellen Lauf der Osterräder werden am Sonntag wieder mehrere Tausend Zuschauer im ostwestfälischen Lügde erwartet. Mit Einbruch der Dunkelheit rollen dabei sechs mit Stroh umflochtene und in Brand gesteckte Holzräder einen Berghang ins Tal hinunter. Seit 2018 ist das Osterritual an der Landesgrenze zu Niedersachsen von der Unesco als Immaterielles Kulturerbe gelistet.