Bischöfe im Südwesten feiern Ostern als mutmachendes Fest

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, hat an Ostern auf die Heiligkeit menschlichen Lebens hingewiesen. Eine Gesellschaft, die meine, sich selbst das Leben zu verdanken, und die entscheiden wolle, was lebenswertes Leben sei, „die vergisst, dass Leben unverfügbares Geschenk Gottes ist“, sagte Gohl laut Mitteilung am Sonntag in seiner Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche. Eine solche Gesellschaft verliere am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.

Ostern wische den Karfreitag mit dem Kreuzestod von Jesus Christus nicht weg, betonte der Bischof. „Ostern ist aber die Verheißung, dass ich in den finsteren Tälern meines Lebens nicht weiter allein gehen muss.“

Der Freiburger katholische Erzbischof Stephan Burger rief in seiner Osterpredigt Christinnen und Christen dazu auf, hoffnungsvoll durchs Leben zu gehen und sich für den Frieden einzusetzen. Gerade in Zeiten, die von Krieg und Spannungen in der Gesellschaft geprägt seien, sei die Osterbotschaft besonders wichtig, sagte er im Freiburger Münster. „Wir feiern ganz bewusst dieses Osterfest als Fest des Lebens, als Fest des Glaubens, als Fest der Auferstehung im Diesseits und im Jenseits.“

Außerdem hatte der Erzbischof in der Osternacht am Samstagabend ebenfalls im Freiburger Münster für ein friedliches Miteinander geworben. Es sei der Wille von Jesus, dass Christen nicht kriegstüchtig, sondern „friedenstüchtig, friedenstauglich“ werden und durch ihr Leben und Tun diesem Frieden dienen. „Eine Politik der Abschreckung kann und mag zu Zeiten hilfreich sein, sie ist aber nie der Weisheit letzter Schluss“, sagte Burger.

Die badische Landesbischöfin Heike Springhart ermunterte in einer zu Ostern verbreiteten Botschaft dazu, Augen und Ohren zu öffnen angesichts der Gewalt in der Welt und dem Leid der Menschen. „Tod und Trauer haben nicht das letzte Wort“, sagte sie. In diesem Jahr sei die Sehnsucht nach einer Überwindung der todbringenden Mächte besonders stark.

Karfreitag sei nicht das Ende, betonte Springhart. „An Ostern wird gefeiert, dass das Unwahrscheinliche möglich wird.“ Gott befreie die Menschen aus den Gräbern der Verzweiflung und des Schmerzes. „So unwahrscheinlich es ist: Christus ist auferstanden! Wahrhaftig auferstanden“, erklärte die Landesbischöfin. (0700/31.03.2024)