Negative Bevölkerungsentwicklung in MV

Die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern wird laut einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung bis 2040 um 7,3 Prozent zurückgehen. Damit sei der Trend „erheblich negativer“ als auf der Bundesebene mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent, erklärte die Stiftung bei der Vorstellung der Bevölkerungsvorausberechnung des Datenportals „Wegweiser Kommune“ am Dienstag in Gütersloh. In Mecklenburg-Vorpommern sei nach Sachsen-Anhalt und Thüringen der höchste relative Bevölkerungsrückgang unter allen Bundesländern zu erwarten.

Dabei sei die Bevölkerungsentwicklung innerhalb des Bundeslandes ungleich verteilt. Die Bevölkerung werde in den beiden kreisfreien Städten Rostock und Schwerin in den kommenden 20 Jahren nur geringfügig zurückgehen, in den sechs Landkreisen würden die Rückgänge hingegen wesentlich höher ausfallen, hieß es. So verliere Schwerin 1,9 Prozent der Bevölkerung bis 2040 und die kreisfreie Stadt Rostock 3,1 Prozent. Die Mecklenburgische Seenplatte wird den Angaben zufolge die höchsten Bevölkerungsrückgänge mit 12,3 Prozent verbuchen, gefolgt vom Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 9,9 Prozent.

Der Prognose zufolge nimmt der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung stark zu. So werde bundesweit der Anteil der Menschen ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung von 2020 bis 2040 von 22 Prozent auf fast 28 Prozent steigen. In Mecklenburg-Vorpommern werde der Anteil der Menschen im Rentenalter mit 33 Prozent im Jahr 2040 deutlich höher liegen, hieß es. Die Zahl der potenziell Erwerbstätigen nehme gleichzeitig deutlich ab.

Die zunehmende Alterung der Gesellschaft zeige sich in fast allen Kommunen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Ralph Heck. „Es braucht jetzt gezielte Strategien, um eine geeignete Infrastruktur für die älteren Generationen aufzubauen und die dabei entstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen“, erklärte Heck.

Basis für die Bevölkerungsvorausberechnung der Bertelsmann Stiftung sind den Angaben zufolge alle Kommunen in Deutschland mit mehr als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Das entspreche rund 3.000 Gemeinden, in denen 89,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland lebe.