Berlinale lädt AfD-Politiker von Eröffnungsgala wieder aus

Nach Protesten hat die Leitung der Berlinale mehrere zunächst zur Eröffnungsgala eingeladene AfD-Politiker wieder ausgeladen. Man habe die fünf Politiker der Partei darüber informiert, „dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind“, sagten Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und der künstlerische Leiter Carlo Chatrian am Donnerstag in Berlin. Angesichts der Enthüllungen zu „explizit antidemokratischen Positionen und einzelnen Politiker*innen der AfD“ sei es für die Berlinale und ihr Team wichtig, „unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie“. Zur DNA des Filmfestivals gehöre „das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus“.

In einem offenen Brief hatten in der vergangenen Woche rund 200 Film- und Kulturschaffende gegen die Einladung von AfD-Politikern zur Eröffnungsgala der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin am 15. Februar protestiert. In einer Stellungnahme hatte Rissenbeek am Wochenende erklärt, dass die Politiker der Partei als gewählte Mitglieder des Bundestags und des Berliner Abgeordnetenhauses aufgrund von Einladungsquoten über Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und den Berliner Senat zur Eröffnung eingeladen worden seien.

„In Zeiten, in denen rechtsextreme Personen in die Parlamente einziehen, will die Berlinale mit der heutigen Ausladung der AfD eine klare Position beziehen“, hieß es nun in einer Mitteilung. Die Partei und etliche ihrer Mitglieder und Abgeordneten würden Ansichten vertreten, „die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprechen“. Dazu gehörten „Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, nach Zuwanderungsrestriktionen und Massenabschiebungen, homophobe und queerfeindliche oder rassistische Äußerungen bis hin zu schlimmem Geschichtsrevisionismus und klarem Rechtsextremismus“. All dies finde man bei der AfD.