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Berlin: 25 innerfamiliäre Tötungsdelikte an Frauen

Zwischen 2020 und 2024 sind laut Innenverwaltung 25 in Berlin lebende Frauen von einem Familienmitglied getötet worden. In 16 Fällen habe es sich beim Täter um den Ehe- oder eingetragenen Lebenspartner gehandelt, in sieben Fällen um einen Elternteil und in zwei Fällen um einen Geschwisterteil, wie die Senatsinnenverwaltung in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus mitteilte.

Alle Taten seien ausschließlich von Männern begangen worden. Davon seien zwei der Tatverdächtigen der Berliner Polizei bereits wegen Delikten häuslicher Gewalt bekannt gewesen sein. Ein weiterer sei im System der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter in Verfahren verzeichnet gewesen, die als häusliche Gewalt eingestuft sind. Eine der getöteten Frauen sei im Hilfesystem erfasst gewesen, hieß es.

Zudem wurden laut Innenverwaltung in dem Zeitraum sechs Kinder durch den Partner oder ehemaligen Partner der Mutter getötet. Hier hätten der Berliner Polizei zu keinem der Opfer Informationen über frühere Gewalthandlungen im persönlichen Umfeld vorgelegen. Ein Tatverdächtiger sei bereits zu Delikten häuslicher Gewalt, zwei weitere Personen als Beschuldigte in Verfahren der Staatsanwaltschaft zu häuslicher Gewalt erfasst gewesen. Alle Opfer seien unter 14 Jahre alt gewesen, hieß es.

Tötungsdelikte durch männliche Familienmitglieder an Frauen können als Femizide im familiären Kontext oder spezifisch als Ehrenmorde bezeichnet werden – je nach Motiv und Hintergrund der Tat.