Bereits mehr als 1.000 ukrainische Patienten in Deutschland behandelt

Über das sogenannte Kleeblatt-Verfahren sind bereits mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine in Deutschland behandelt worden, 87 davon in niedersächsischen Kliniken. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zog am Dienstag am Flughafen Köln/Bonn eine Bilanz zu den medizinischen Hilfsflügen, wie das niedersächsische Innenministerium mitteilte. Deutschland hilft seit Beginn des russischen Angriffskrieges bei der Versorgung von Verwundeten und nimmt zur Behandlung schwer verletzte Menschen aus der Ukraine auf.

Insgesamt gibt es bundesweit sechs sogenannte Kleeblätter. Niedersachsen gehört mit den Bundesländern Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zum Kleeblatt-Nord. Über dieses wurden den Angaben zufolge seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine 226 Patientinnen und Patienten übernommen und medizinisch versorgt.

Tausende Frauen, Männer und Kinder seien seit Beginn des Krieges getötet oder verwundet worden, hieß es. In vielen ukrainischen Orten sei eine Versorgung der Verletzten nur unter schwierigen Bedingungen möglich. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte die Bedeutung des Kleeblatt-Verfahrens als wichtige humanitäre Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung: „Wir werden weiter dafür sorgen, dass die Patientinnen und Patienten aus der Ukraine zur medizinischen Versorgung in norddeutsche Krankenhäuser transportiert werden. Dafür erhalten wir die bestehenden Strukturen zur Koordinierung der Verlegung aufrecht.“

Das Verfahren zur Verteilung und Behandlung von Patientinnen und Patienten innerhalb Deutschlands habe sich in der Corona-Pandemie etabliert. Mit Beginn des Ukraine-Krieges sei es strukturell an die Kriegslage angepasst worden. Damit sei eine koordinierte Verlegung von Patientinnen und Patienten im Rahmen internationaler und bilateraler Hilfeleistungsersuchen gewährleistet.