Bayerische Katholiken: Keine AfD-Vertreter ins Landeskomitee

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern wird auch künftig keine Vertreter der AfD als sogenannte Einzelpersönlichkeiten bei sich aufnehmen. Das kündigte der Vorsitzende des höchsten katholischen Laiengremiums, Joachim Unterländer, am Freitag bei der Herbstvollversammlung in Würzburg an. Gegner der Verfassung und der Menschenrechte hätten bei ihnen keinen Platz. Das Ergebnis der bayerischen Landtagswahlen vom Oktober dürfe nicht zu einer Aushöhlung der freiheitlich demokratischen Grundordnung und ihrer Werte führen, warnte Unterländer. Zugleich sprach er sich deutlich gegen Radikalismus und Antisemitismus aus.

Laut Satzung kann das Gremium bis zu 15 Einzelpersönlichkeiten berufen. Für die Amtszeit 2021 bis 2025 in die Vollversammlung sind dies aus der bayerischen Politik Thomas Huber (CSU), Florian Streibl (Freie Wähler) und Gabriele Triebel (Grüne). Sie alle wurden bei der jüngsten Landtagswahl wiedergewählt. Nicht mehr wieder angetreten war die Sozialdemokratin Annette Karl, die deshalb nun auf eigenen Wunsch auch aus dem Landeskomitee ausschied. Wer ihr nachfolgen soll, steht noch nicht fest.

Die Absicht der Staatsregierung, eine sogenannte Verfassungsviertelstunde einzuführen, begrüßt das Landeskomitee. Gleichzeitig unterstrich er: „Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen braucht auch weiterhin religiöses Leben in der Schule. Passende Angebote müssen dazu künftig verstärkt umgesetzt werden.

Ebenso sei kirchliche Bildungsarbeit auch in Zukunft unverzichtbar, so der Vorsitzende: „Unsere Kirche darf sich nicht aus dem Bildungsbereich zurückziehen. Wir verstehen Bildung im Sinne eines lebenslangen Lernens und fordern daher, dass die Vielfalt vom frühkindlichen Bereich über Schule und Hochschule sowie Jugendbildungsarbeit bis hin zur Erwachsenenbildung erhalten bleibt.“

Ein weiteres Schwerpunktthema in den Berichten des Präsidiums war das katholische Reformprojekt Synodaler Weg und die Weltsynode, zu denen sich das Landeskomitee weiter klar bekannte. Die stellvertretende Vorsitzende Elfriede Schießleder sagte, im kommenden Jahr werde sich zeigen, „ob es dann in Rom weiter bei der innerkirchlichen Nabelschau bleibt“. Schießleder bekannte: „Für uns Frauen, für uns Verbände ist manches aus den Diskussionen sehr schwer zu ertragen.“ Aber: „Laien sind geduldig, langmütig und voller Hoffnung. Frauen ganz besonders.“