Ausstellung stellt Reformationsstadt Celle vor

An drei Orten wird gezeigt, welche bedeutende Rolle die Stadt bei der Reformation hatte. Spuren davon sind noch heute zu sehen.

Die Stadtkirche St. Marien beteiligt sich an der Ausstellung
Die Stadtkirche St. Marien beteiligt sich an der AusstellungHajotthu / Wikipedia

Celle. Museen und evangelische Kirche haben am Sonntag eine Ausstellung eröffnet, die unter dem Titel "Zeichen setzen" die Geschichte Celles als Reformationsstadt ins Bild setzt. Beteiligt sind das Residenzmuseum im Celler Schloss, das Bomann-Museum und die evangelische Stadtkirche St. Marien. Die damalige Residenzstadt habe in Norddeutschland eine Vorreiterrolle gespielt, teilten die Veranstalter mit. "Noch heute lassen sich deutliche Spuren der Reformation und ihres Gestaltungswillens finden." Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum, das in diesem Jahr bundesweit begangen wird.
Das Residenzmuseum stellt seine Schlosskapelle in den Mittelpunkt der Ausstellung. Zwischen 1565 und 1576 ließ Herzog Wilhelm der Jüngere zu Braunschweig-Lüneburg die Kapelle neu gestalten und reich ausmalen. Sie gilt den Angaben zufolge als einziger nahezu unverändert erhaltener Kirchenraum Norddeutschlands aus frühprotestantischer Zeit. Aus denkmalpflegerischen Gründen kann die Kapelle aber nur durch eine Glasscheibe besichtigt werden. Für die Ausstellung haben Mediendesigner sie deshalb virtuell nachgebaut. Zudem heben hinterleuchtete Bildwände besondere Teile des Baus hervor.

"Reformationsstadt Celle"

Das Bomann-Museum widmet sich den Anfängen der Reformation in Nordwestdeutschland. Sie wurde durch Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg (1497-1546) sowie seine Brüder Otto zu Braunschweig-Lüneburg-Harburg und Franz von Gifhorn geprägt. Diese setzten die neue Bewegung in ihrer Heimat durch: in der Residenzstadt Celle 1524, im Fürstentum Lüneburg 1527. In einer zweiten Schau zeigt das Museum, wo sich Spuren der Reformation im heutigen Alltag finden.
Die Stadtkirche in Celle stellt als dritter Ausstellungsort vor, wie evangelische Christen heute ihren Glauben leben. Die Reformationsschau ist bis zum 13. November zu sehen. Celle gehört zu den mittlerweile knapp 100 Städten in 17 Ländern, die den Titel "Reformationsstadt Europas" tragen. Am 31. Oktober 1517 hatte Luther seine Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Er leitete damit die Kirchenreformation und die spätere Gründung der evangelischen Kirche ein.
Info
Öffnungszeiten Residenzmuseum im Celler Schloss: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr
Öffnungszeiten Bomann-Museum: Dienstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr
Öffnungszeiten Celler Stadtkirche: Dienstag bis Samstag: 10 bis 18
Uhr, Sonntag nach dem Gottesdienst bis 18 Uhr