Auschwitz-Komitee kritisiert geplantes TV-Duell mit Höcke scharf

Ausgerechnet an einem Gedenktag zur Befreiung von Konzentrationslagern will sich der CDU-Spitzenmann Voigt in Thüringen einer TV-Diskussion mit AfD-Mann Höcke stellen. Holocaust-Überlebende sind fassungslos.

Das Internationale Auschwitz Komitee hat ein geplantes TV-Duell zwischen den Thüringer Spitzenkandidaten von CDU und AfD, Mario Voigt und Björn Höcke, scharf kritisiert. Die Diskussion der beiden Politiker ist bislang am 11. April, dem Tag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora, im Nachrichtensender Welt vorgesehen. In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

„Die Entscheidung des Thüringer CDU-Vorsitzenden, einer der bekanntesten Galionsfiguren rechtsextremer Hetze in Europa ausgerechnet an diesem Gedenktag einen weithin beachteten Auftritt zu ermöglichen, mutet Überlebenden des Holocaust politisch völlig instinktlos und makaber an“, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, am Montag in Berlin.

Man empfinde dies „als Beschädigung der von allen demokratischen Parteien geförderten und geforderten Erinnerungskultur in Deutschland und auch als Beschädigung des Vertrauens, das zwischen Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager und Thüringen und Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten entstanden ist“, so Heubner.

SPD- und Linke-Politiker in Thüringen hatten den CDU-Landesvorsitzenden Voigt bereits am Wochenende aufgefordert, das Duell mit Höcke abzusagen. Auch von den Grünen kam Kritik. CDU und AfD liegen in Umfragen derzeit vorn. Höckes Partei wird in Thüringen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.