Ataman kritisiert Altersdiskriminierung berufstätiger Frauen

Frauen ab Mitte 40 werden im Beruf benachteiligt, sagt Ferda Ataman, Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes. Dagegen will sie jetzt vorgehen.

Ferda Ataman ist Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes
Ferda Ataman ist Antidiskriminierungsbeauftragte des BundesImago / Jürgen Heinrich

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, wendet sich gegen die Altersdiskriminierung berufstätiger Frauen. „Frauen ab Mitte 40 brauchen keine Anti-Aging-Tipps, sondern ein Umfeld ohne Diskriminierung“, erklärte Ataman in Berlin. Die unabhängige Beauftragte legt seit ihrem Amtsantritt einen besonderen Schwerpunkt auf Altersdiskriminierung. Frauen würden wegen ihres Alters nicht eingestellt oder bei Beförderungen und Weiterbildungen übergangen. Das sei nicht nur diskriminierend, sondern schade angesichts des sich verstärkenden Arbeitskräftemangels auch der Wirtschaft, erklärte sie.

Die Antidiskriminierungsstelle unterstützt die am 1. März startende Kampagne des Online-Magazins „Palais F*luxx“ unter dem Titel: „Ohne mich würdet ihr alt aussehen“, die die Kompetenzen älterer Frauen zum Thema macht. Dafür wurden zwölf Frauen im Alter zwischen 47 und 64 Jahren porträtiert, die in unterschiedlichen Positionen und Berufen tätig sind.

Ataman will besseren rechtlichen Schutz gegen Altersdiskriminierung

Dem Statistischen Bundesamt zufolge erleben 14 Prozent der 45- bis 54-jährigen Frauen Diskriminierung am Arbeitsplatz. Das sind mehr als in jeder anderen Altersgruppe. Eine repräsentative Umfrage des Sozio-Oekonomischen Panels kam 2021 zu einem ähnlichen Ergebnis. Altersdiskriminierung wurde als die am häufigsten erfahrene Benachteiligung genannt. Im Rahmen der anstehenden Reform des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG) setzt sich Ataman für einen besseren rechtlichen Schutz gegen Altersdiskriminierung ein.