Angehörige israelischer Geiseln fordern Freilassung

Die Sorge der Angehörigen ist riesig – etwa 136 Geiseln befinden sich noch in der Gewalt der Hamas-Terroristen. Auf der Suche nach Unterstützung sind sie nach Berlin gekommen.

Am Wochenende fand in Berlin ein Gedenkmarsch für die Geiseln der Hamas vom Mauerpark zum Lustgarten statt
Am Wochenende fand in Berlin ein Gedenkmarsch für die Geiseln der Hamas vom Mauerpark zum Lustgarten stattImago / Sabine Gudath

Mehr als drei Monate nach dem Überfall der Hamas haben Angehörige israelischer Geiseln in Berlin deren sofortige Freilassung gefordert. Vor einem Besuch bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte die aus 21 Personen bestehende Gruppe der Bundesregierung für ihre bisherige Unterstützung Israels. „Wir brauchen wirklich ihre Hilfe“, sagte Ofir Braslavski, Vater des 19-jährigen Rom Braslavski, der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen entführt worden war.

Hamas-Geiseln läuft die Zeit davon

Nach 101 Tagen in Gefangenschaft hätten die verbleibenden 136 Geiseln der Hamas keine Zeit mehr zu verlieren. Viele seien zudem krank oder wurden bei dem Überfall der Hamas verletzt.

Die Nichte der 79-jährigen Geisel Gadi Moses, Efrat Machikawa, forderte von Deutschland, sich unter anderem bei der Regierung von Katar für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Katar spielt in den Verhandlungen mit der islamistischen Terrororganisation in Gaza eine Vermittlerrolle. „Terrorismus ist ein globales Problem, nicht nur ein israelisches“, sagte Machikawa. Einige der in Geiselhaft befindlichen Angehörigen der israelischen Delegation haben nach Angaben der israelischen Botschaft auch die deutsche Staatsangehörigkeit.

Israel sei „Schild gegen den Terror in Europa“

Alon Nimrodi, dessen ältester Sohn Tamir (19) am 7. Oktober als einer der ersten Soldaten von Hamas-Terroristen gekidnapped wurde, sagte, „Israel ist das Schild gegen den Terror in Europa, deshalb helft uns bitte“.

Die Angehörigen der Geiseln waren für zwei Tage nach Berlin gekommen. Am Sonntag fanden bereits mehrere Veranstaltungen statt, um auf das Schicksal der Entführten aufmerksam zu machen.