AfD-Kommunalpolitiker Preuß übernimmt weitere Funktionen

Der Ruppiner Gemeindekirchenrat und AfD-Politiker Henry Preuß hat weitere politische Funktionen in der brandenburgischen Kommunalpolitik übernommen. Im Kreistag Ostprignitz-Ruppin sei er seit Dienstagabend stellvertretender AfD-Fraktionsvorsitzender, sagte ein Sprecher des Landkreises am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Außerdem sei er dort künftig ordentliches Mitglied im Kreis- und Finanzausschuss, Jugendhilfeausschuss und Sozial- und Petitionsausschuss. Preuß droht wegen seines AfD-Engagements der Verlust kirchlicher Ehrenämter.

Der Geschäftsführer eines Autohauses ist im Ehrenamt Vorsitzender des evangelischen Ortskirchenrates Alt-Ruppin und Mitglied im Leitungsgremium der Gesamtkirchengemeinde Ruppin, dem Gemeindekirchenrat.

Die AfD stellt nach den Kommunalwahlen vom 9. Juni mit 13 Abgeordneten die größte Fraktion im 50-köpfigen Kreistag Ostprignitz-Ruppin. Seit Montagabend ist Preuß bereits in der ebenfalls neu gewählten Stadtverordnetenversammlung von Neuruppin einer der zwei AfD-Fraktionsvorsitzenden. Er tritt in seiner Region auch als AfD-Direktkandidat bei der Landtagswahl am 22. September an und steht zudem auf Platz 29 der AfD-Landesliste.

Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte im April beschlossen, dass Mitgliedschaft und tätige Unterstützung der AfD wegen deren rechtsextremer Entwicklung nicht vereinbar mit der Ausübung kirchlicher Ämter sind. Die Neuregelungen zum Entzug der Ämter in solchen Fällen sind seit dem 19. Juni in Kraft, ein Verfahren gegen Preuß wurde eingeleitet.