3.000 Menschen sahen Weiße-Rose-Ausstellung im Justizpalast

3.000 Menschen haben die vor einem Jahr eröffnete Weiße-Rose-Ausstellung im Münchner Justizpalast besucht. Die Ausstellung zeige, wie die menschenverachtende NS-Diktatur den Rechtsstaat zu einem Instrument zur Ausschaltung politischer Gegner gemacht habe, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) laut Mitteilung vom Donnerstag. Die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus sei in diesen Tagen bedeutsamer denn je.

Die Ausstellung „Willkür im Namen des Deutschen Volkes“ zu den Weiße-Rose-Prozessen im Münchner Justizpalast war am 19. April 2023 eröffnet worden. Im Zentrum stehe dabei Raum 253, der Sitzungssaal, in dem am 19. April 1943 der zweite Prozess des Volksgerichtshofs gegen 14 Angeklagte der NS-Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ stattfand. Unter ihnen waren die zum Tode verurteilten Alexander Schmorell, Professor Kurt Huber und Willi Graf.

Bereits im ersten Prozess im Februar 1943 waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst zum Tode verurteilt worden. Sie wurden noch am selben Tag – am 22. Februar 1943 – hingerichtet. Zur Erinnerung an die „schrecklichen Unrechtsurteile“ veröffentliche das bayerische Justizministerium eine neue Gedenkschrift mit Beiträgen von namhaften Historikern und Juristen, unter ihnen auch Justizminister Eisenreich.

Weitere Autoren sind der Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, Hans-Joachim Heßler, die Vorsitzende der Weiße-Rose-Stiftung, Hildegard Kronawitter oder der Neffe von Alexander Schmorell, Markus Schmorell. Die Gedenkschrift ist online abrufbar. (00/1245/18.04.2024)