“Zwölf Uhr mittags” – Ein Meilenstein der Western-Geschichte

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Fred Zinnemann gelang mit diesem Film einer der Marksteine des Western-Genres; obendrein verhalf er Hollywoodstar Gary Cooper zu einem seiner ikonischsten Auftritte. Am Tag seiner Hochzeit wird ein US-Marshal (Cooper) zu einer quälenden Gewissensentscheidung gezwungen: Ein Gangster, den er vor Jahren ins Gefängnis brachte, dürstet nach Rache und soll mit dem Mittagszug eintreffen.

Die feigen Bewohner der Stadt raten dem Marshal, sich in Sicherheit zu bringen. Seine Braut (Grace Kelly), eine Quäkerin, verabscheut Gewalt und will ihren Mann verlassen, falls er sich der selbstmörderischen Auseinandersetzung stellen sollte. Doch kann es der Gesetzeshüter mit seinem Gewissen vereinbaren, den Schurken das Feld zu räumen?

Zinnemanns psychologischer Western von 1952 bereicherte das Genre um neue dramaturgische Raffinessen – die Einheit von Ort und Zeit ist virtuos zur Spannungssteigerung genutzt – und um den damals noch ungewohnten Typus des gebrochenen Helden, der an seinem Auftrag zweifelt.

Zudem stellt der Film eine bittere Abrechnung mit der McCarthy-Ära dar. Drehbuchautor Carl Foreman war 1951 auf die “Schwarze Liste” des Kommunistenjägers geraten und hat in dem Stoff eigene Erfahrungen verarbeitet.