Auf dem Gelände der Gedenkstätte Lager Sandbostel im Landkreis Rotenburg soll es am 26. Mai zum zweiten Mal ein „Friedensfestival“ geben. Neun Bands und Singer-Songwriter aus der Region und darüber hinaus treten auf, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten. Musiker und Veranstalter vereine erneut die Motivation, von 16 bis 21 Uhr Frieden „auf laut“ zu stellen.
Das Festival läuft auf zwei Bühnen: In der Lagerkirche Sandbostel und in der historischen Lagerküche. Zwischen den beiden Bühnenorten gibt es den Angaben zufolge Platz für Begegnungen und Gespräche. Veranstaltet wird das Friedens-Festival von der kirchlichen Friedens- und Gedenkstättenarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven sowie den Kirchengemeinden Bevern, Selsingen und Gnarrenburg in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 400 Menschen zum ersten „Friedensfestival“.
Im NS-Lager Sandbostel waren mehr als 300.000 Kriegsgefangene aus über 55 Nationen interniert, darunter mehr als 70.000 Soldaten der Roten Armee. Besonders ihnen versagte die Wehrmacht den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht. Tausende Gefangene starben im Lager und seinen Arbeitskommandos an Entkräftung, Hunger und Mangelerkrankungen. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt. Am 29. April 1945 befreite die britische Armee auf dem Gelände 14.000 Kriegsgefangene und 7.000 KZ-Häftlinge.