Zwei südafrikanische Soldaten im Kongo getötet

Bei einer Bombenexplosion im Ostkongo sind zwei südafrikanische Soldaten der Militärmission des südlichen Afrika getötet worden. Der Sprengsatz sei von einer Mörsergranate abgeschossen worden und in einer Basis des südafrikanischen Kontingents gelandet, erklärte das Verteidigungsministerium Südafrikas am Donnerstag. Bei dem Vorfall vom Mittwoch nahe der Provinzhauptstadt Goma seien zudem drei weitere Soldaten verletzt worden. Es sind die ersten Todesfälle des südafrikanischen Kontingents seit Beginn der Militärmission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SAMIDRC) Mitte Dezember.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht seit Jahren Gewalt zwischen etwa 120 Rebellengruppen und der Armee. Besonders seit dem erneuten Erstarken der laut den Vereinten Nationen von Ruanda unterstützten Miliz M23 vor rund zwei Jahren hat sich die Lage in der Provinz Nord-Kivu deutlich verschlechtert. Die Militärmission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), der auch Truppen aus Malawi und Tansania angehören, soll auf Bitten der kongolesischen Regierung bei der Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit in der Region helfen.

Südafrika hatte zuletzt angekündigt, insgesamt 2.900 Soldaten in den Ostkongo zu entsenden, wo sie bis Mitte Dezember 2024 bleiben sollen. Zahlreichen anderen Militärmissionen ist es bisher nicht gelungen, die Region zu befrieden. Nach einer Abzugsaufforderung durch die kongolesische Regierung befindet sich die Mission der Vereinten Nationen (Monusco) mit etwa 14.000 Soldatinnen und Soldaten seit Dezember auf dem Rückzug. Immer wieder sind die Blauhelm-Soldaten Ziel von Angriffen, weil die Bevölkerung frustriert ist von der anhaltend schlechten Sicherheitslage. Auch eine Truppe der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) hat den Kongo auf Geheiß der Regierung verlassen.

Derzeit sieht sich die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, Goma, erneut vom Vorstoß der M23-Rebellen bedroht. Die Milizionäre haben wichtige Straßen im Umland eingenommen und zahlreiche Ortschaften in der Nähe überfallen. Die M23 ist die derzeit größte und bestorganisierte Miliz in der Region. Bei den Kämpfen sind Tausende Menschen getötet worden, etwa 5,7 Millionen Menschen sind den UN zufolge auf der Flucht.