Zwei Freikirchen bleiben im Visier des Verfassungsschutzes
Es sollen Worte wie „Schwuchteln“ gefallen sein: Die „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort Pforzheim“ und die „Evangelische Freikirche Riedlingen“ werden weiterhin vom Verfassungsschutz beobachtet.
Die „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort Pforzheim“ und die „Evangelische Freikirche Riedlingen“ werden weiterhin vom baden-württembergischen Verfassungsschutz beobachtet. In den Predigten der Pforzheimer Gemeinde würden gewaltbefürwortende Aussagen getroffen, die sich hauptsächlich gegen die Menschenwürde richteten, heißt es im in Stuttgart veröffentlichten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2023. Der im US-amerikanischen Arizona lebende Prediger Anselm Urban, dessen Predigten in die Gemeinde übertragen werden, habe vor einem Jahr geäußert, der Staat solle homosexuelle Menschen vernichten.
Urban habe auch den Oberbürgermeister Pforzheims, Peter Boch (CDU), und die evangelische Dekanin Christiane Quincke verbal angegriffen. Dabei habe er die Worte „Schwuchteln“, „Vieh“, „Flachpfeifen“, „Fahr doch zur Hölle“ und „gib dir die Kugel“ verwendet. Die Gemeinde betreibe die Delegitimierung des Staates und lehne die demokratische Willensbildung grundsätzlich ab.
Prediger Tscharntke verbreitete extremistische Verschwörungsideologien
Die „Evangelische Freikirche Riedlingen“ und ihr Prediger Jakob Tscharntke verbreiteten extremistische Verschwörungsideologien, heißt es im Verfassungsschutzbericht. Die Predigten hätten im Internet eine hohe Reichweite, gleichzeitig würden Politiker verächtlich gemacht und dämonisiert. Allerdings gebe es in der Gemeinde einen Richtungskampf – ein Teil wolle Tscharntke die Freikirche nicht überlassen.
Beide Gemeinden gehören nicht dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland an. Der Bund hatte sich bereits von den Äußerungen der Gemeinden distanziert, bevor der Verfassungsschutz die Beobachtung übernahm.