Zwei Frauen mit Kulturpreis Schlesien geehrt

Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hat am Sonnabend im Staatstheater Braunschweig den 48. Kulturpreis Schlesien verliehen. Den mit jeweils 4.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielten nach Angaben des Ministeriums die polnische Kunsthistorikerin Ewa Sabine Chojecka und die Leiterin des Dokumentations- und Informationszentrums im Haus Schlesien in Königswinter bei Bonn, Nicola Remig, für ihre Verdienste um die Verbundenheit zwischen Polen und Deutschland.

Behrens bedauerte, dass die schlesische Delegation ihre Teilnahme an der Festveranstaltung aufgrund der Hochwasserlage in Polen abgesagt habe. „Der Kulturpreis Schlesien steht auch in schweren Zeiten symbolisch für unser Gemeinschaftsgefühl und den interkulturellen Dialog“, betonte die Ministerin und Jury-Vorsitzende. Die Preisträger seien Botschafter einer grenzüberschreitenden, gesamteuropäischen Kulturlandschaft. „Durch ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Sache und die Kultur bewahren sie das reiche kulturelle Erbe Schlesiens und erneuern es.“

Sonderpreise gingen den Angaben zufolge an den Förderverein für junge Musiker aus Deutschland und Polen sowie die niederschlesische Gemeinde Stoszowice (deutsch Peterwitz) für ihr Engagement um den Begegnungsort „Festung Silberberg“. Die von Friedrich dem Großen errichtete Anlage habe sich zu einem bedeutenden Zentrum für deutsch-polnische Begegnungen entwickelt.

Der Kulturpreis Schlesien wird seit 1977 jährlich wechselnd in Niedersachsen oder Niederschlesien verliehen. Er soll die schlesische Kultur würdigen und die Verständigung zwischen Deutschen und Polen fördern. In Niedersachsen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele deutsche Schlesierinnen und Schlesier Aufnahme gefunden.