Zusammenschluss von Super RTL und Nickelodeon geplatzt

Der geplante Zusammenschluss der beiden Fernsehsender Super RTL und Nickelodeon ist geplatzt. Wie das Bundeskartellamt am Dienstag in Bonn mitteilte, haben RTL und Paramount eine entsprechende Anmeldung zurückgenommen. Zuvor habe die Behörde die Unternehmen informiert, dass sie beabsichtige, den Zusammenschluss wegen seiner Auswirkungen auf den Werbemarkt für Kinder zu untersagen.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, erklärte, der geplante Zusammenschluss hätte den Bereich der Bewegtbildwerbung für die Zielgruppe Kinder von 3 bis 13 Jahren betroffen. Es gebe nur eine sehr begrenzte Zahl von Unternehmen, die speziell auf Kinder ausgerichtete Werbeflächen anböten, allen voran RTL mit seinem einschlägigen TV-Programm. Paramount sei im Kinderbereich in Deutschland besonders mit dem TV-Programm Nickelodeon aktiv. Das klar dominierende Angebot Super RTL hätte durch Hinzunahme von Nickelodeon noch deutlich dazugewonnen, erklärte der Kartellamtspräsident.

Die Behörde habe auch – wie in solchen Fällen vorgesehen – die Einschätzung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) eingeholt. Die KEK habe ebenfalls eine starke Position von RTL im Kinderbereich identifiziert. Da die KEK maßgeblich den Zuschauerbereich betrachtet und es dort mit Angeboten wie dem öffentlich-rechtlichen, aber werbefreien Kika weitere Alternativen für Kinder gebe, habe sie unter Vielfaltsgesichtspunkten jedoch keine zusätzlichen Einwände gegen das Vorhaben erhoben.

Zuletzt hatte sich das Bundeskartellamt im Jahr 2021 mit dem Kinderfernsehbereich befasst. Damals hatte es keine Einwände dagegen erhoben, dass RTL das bis dahin als Gemeinschaftsunternehmen mit Disney betriebene Super RTL vollständig übernimmt. Dadurch sei Super RTL zwar ganz an RTL gefallen, zugleich Disney als Wettbewerber aber wieder freier geworden, lautete die Begründung.