Zur Person: Kirsten Fehrs

Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, ist seit 2011 Hamburger Bischöfin. Dem Rat der EKD gehört die 62-Jährige seit 2015 an. Von 2021 an war sie zunächst stellvertretende Ratsvorsitzende und steht aktuell amtierend an der Spitze des Leitungsgremiums, nachdem Annette Kurschus am 20. November nach Vorwürfen im Zusammenhang mit einem Missbrauchsverdacht in ihrem früheren Arbeitsumfeld in Siegen zurückgetreten war.

Fehrs ist an der schleswig-holsteinischen Westküste in Wesselburen aufgewachsen. Nach ihrem Studium in Hamburg war sie Gemeindepastorin im holsteinischen Hohenwestedt, Bildungsreferentin sowie Personal- und Organisationsentwicklerin. 2006 wurde sie Pröpstin und Hauptpastorin an der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi. Im Juni 2011 wählte die Landessynode sie zur Bischöfin.

Ihr Bischofsbezirk Hamburg und Lübeck umfasst neben den beiden Hansestädten auch das Hamburger Umland und den Kreis Herzogtum Lauenburg. Anfang Juni 2021 wurde sie mit 97 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit gewählt.

Bundesweit bekannt wurde Fehrs für ihr Engagement gegen sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche. Sie war bis 2020 Sprecherin des EKD-Beauftragtenrates zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Fehrs gehört auch dem Beteiligungsforum an, dem inzwischen maßgeblichen Gremium für Entscheidungen zur Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch, in dem Betroffene und kirchlich Verantwortliche zusammen beraten.