Ein “Migrationsturbo” für Europa? Flüchtlingsbischof Stefan Heße blickt mit gemischten Gefühlen auf das internationale Ministertreffen auf der Zugspitze. Er fordert Gründlichkeit statt Schnelligkeit.
Der katholische Flüchtlingsbischof Stefan Heße hat den Begriff “Migrationsturbo” im Kontext des Migrationsgipfels auf der Zugspitze kritisch hinterfragt. “Wenn der Begriff so gemeint ist, dass wir jetzt eine schnelle Lösung bekommen und damit das Problem als gelöst betrachten, dann würde ich sagen: Widmet euch sorgsam den Herausforderungen und löst sie profund. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit”, sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Freitag Vertreter einiger Nachbarländer sowie der EU zu einem Migrationsgipfel auf die Zugspitze eingeladen. Ein Sprecher des Ministers sagte im Vorfeld, Ziel sei “eine Agenda für den Migrationsturbo in Europa” vorzulegen.
Grundsätzlich sieht Heße die internationale Begegnung positiv: “Schritte, die das solidarische Miteinander unter den europäischen Staaten stärken, begrüße ich ausdrücklich. Aber bitte nicht mit populistischen Lösungen”, so der Erzbischof.