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Züge ohne Barrierefreiheit bleiben bis auf Weiteres im Einsatz

Bahnreisende im Südwesten müssen sich auf einigen Linien noch viele Monate auf Züge ohne barrierefreien Zugang einstellen. Das gilt für Strecken, in denen Ersatzzüge unterwegs sind, wie das Verkehrsministerium in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion mitteilte. Laut Ministerium gibt es für Ersatzfahrzeuge in der Regel keine vertraglichen Vorgaben zur Barrierefreiheit, da solche Einsätze als unvorhergesehene Ausnahmefälle gelten.

Auf der Murr-Bahn (RE 90) zwischen Stuttgart und Nürnberg wird der Einsatz von Ersatzzügen den Angaben zufolge bis zur geplanten Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende 2026 andauern. Für diese Strecke werden derzeit die regulären Fahrzeuge nachgerüstet. Auf den Linien RE 8, MEX 13 und MEX 16 soll der Einsatz von nicht barrierefreien Zügen bis Ende 2025 dauern.

Es sei kaum möglich, für Ersatzzüge dieselben Standards anzusetzen, da man meist auf ältere Züge zurückgreifen müsse, hieß es weiter. Wie viele Reisende mit Mobilitätseinschränkungen von den Einschränkungen betroffen sind, kann das Ministerium nicht beziffern. Daten dazu würden nicht systematisch erhoben.

Die Landesregierung setzt allerdings den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen mit Förderprogrammen fort. Eine Vereinbarung mit der Bahn vom 1. Juli soll sicherstellen, dass künftig auch Stationen mit weniger als 1.000 Reisenden pro Tag stufenfreie Zugänge erhalten. (1768/18.07.2025)