Zuckerkrankheit in Thüringen weitverbreitet

In Thüringen leben besonders viele Menschen mit Diabetes mellitus (Typ 2). Mit knapp 254.000 Menschen seien 2022 etwa zwölf Prozent der Bevölkerung betroffen gewesen, teilte die Krankenkasse Barmer am Montag in Erfurt mit. Bundesweit litten lediglich 8,7 Prozent der Bevölkerung an der auch als Zuckerkrankheit bezeichneten Stoffwechselerkrankung.

Den Analysen zufolge gibt es starke regionale Unterschiede in der Betroffenheit mit Diabetes mellitus Typ 2. Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt von 8,65 Prozent liege Hamburg mit 6,1 Prozent. Dagegen komme die Zuckerkrankheit in den ostdeutschen Bundesländern überdurchschnittlich oft vor. Am stärksten betroffen sei Sachsen-Anhalt mit einem Anteil von 13,4 Prozent der Bevölkerung.

Barmer-GeschäftsführerIn Birgit Dziuk forderte, insgesamt müsse der 2020 initiierten nationalen Diabetes-Strategie unter Federführung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mehr Bedeutung zukommen. Sie solle den Menschen helfen, die Krankheit durch einen gesunden Lebensstil zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern.

Insgesamt habe sich in Thüringen seit 2012 der Anteil an Betroffenen gemessen an der Gesamtbevölkerung um mehr als einen Prozentpunkt erhöht. Bei den 70- bis 79-Jährigen sei in Thüringen jeder Dritte wegen Diabetes in Behandlung. Während in den höheren Altersgruppen der Anteil der Zuckerkranken über die Jahre konstant bleibe, gebe es vor allem bei den 30- bis 39-Jährigen einen deutlichen Anstieg. Binnen zehn Jahren sei die Zahl der Betroffenen im Freistaat von 2.500 auf knapp 4.000 Patienten angewachsen.