Ein tödlicher Angriff auf eine Synagoge in England hat am Feiertag Jom Kippur die jüdische Gemeinde erschüttert. Auch den Zentralrat der Juden in Deutschland und die Konferenz Europäischer Rabbiner.
Nach dem tödlichen Angriff auf eine Synagoge bei Manchester ruft der Zentralrat der Juden in Deutschland zur Solidarität mit allen Juden in Großbritannien auf. Der Anschlag “erfüllt uns mit tiefer Trauer und Bestürzung”, erklärte Präsident Josef Schuster am Donnerstagabend in Berlin: “Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Verletzten.”
Dass Menschen am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur angegriffen wurden, mache die Tat umso erschütternder, fügte er hinzu: “Unsere Solidarität gilt heute der gesamten jüdischen Gemeinschaft von Großbritannien.”
Für die Konferenz Europäischer Rabbiner sagte deren Präsident, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, am Abend: “Es muss mehr getan werden, um mörderische Ideologien auszumerzen. Regierungen weltweit sollten uns die immer gleichen Bekenntnisse zum Kampf gegen Antisemitismus ersparen und stattdessen endlich dafür sorgen, dass Juden sicher sind.”
Bei einem bewaffneten Angriff auf eine Synagoge im englischen Crumpsall bei Manchester wurden am Donnerstagmorgen zwei Menschen getötet und drei schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei erschossen, die am Abend von einer Terrortat sprach. Die genaueren Hintergründe sind noch unklar. Nach Angaben der Polizei fuhr der Angreifer zunächst mit dem Auto in eine Menschenmenge vor der Synagoge und griff danach mit einem Messer an.
Die Polizei berichtete am Abend, bei dem Angreifer handele es sich vermutlich um einen 35 Jahre alten britischen Staatsbürger mit syrischen Wurzeln. Außerdem habe man drei Menschen wegen des Verdachts der Durchführung, Vorbereitung und Anstiftung zu terroristischen Handlungen festgenommen.