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Zeitung: Zufriedenheit der Kölner mit Kardinal Woelki auf Tiefpunkt

Die Kölner Bevölkerung ist einer Zeitungs-Umfrage zufolge mehrheitlich mit ihrem Kardinal Rainer Maria Woelki nicht zufrieden. Das Urteil der Kölner Bevölkerung über Woelki sei elf Jahre nach seiner Ernennung zum Erzbischof auf einem Tiefpunkt, teilte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag) das Ergebnis einer Umfrage mit. Im Auftrag der Zeitung hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 25. Juni bis 3. Juli im Rahmen des repräsentativen Panels forsa.omninet 1.002 Kölnerinnen und Kölner ab 16 Jahren befragt.

Der Befragungszeitraum habe noch vor einem Eklat am erzbischöflichen Bildungscampus Köln-Kalk gelegen, wo nach dem Willen der Schulleitung und des Erzbistums zu einer Gebäudeeinweihung am 7. Juli keine Regenbogen-Symbole gezeigt werden sollten, erläuterte die Zeitung.

Der Umfrage zufolge zeigten sich nur drei Prozent der Befragten zufrieden mit Woelkis Amtsführung. 83 Prozent gaben an, sie seien weniger oder gar nicht zufrieden. Besonders negativ fiel das Votum der 16- bis 29-Jährigen aus. In dieser Altersgruppe liege die Zufriedenheit mit Woelki bei Null, hieß es.

Forsa-Chef Manfred Güllner nannte das Umfrageergebnis in der Zeitung aus Sicht der Kirche und des Kardinals eine Katastrophe. „Ein solches Ergebnis für eine Spitzenpersönlichkeit haben wir bisher nur einmal gemessen – im Jahr 2022, bei Kardinal Woelki selbst.“ Werte von unter zehn Prozent Zustimmung kämen sonst nicht vor, „weil Politiker – mögen sie auch noch so unbeliebt sein – immer auch eine Kernanhängerschaft haben, die hinter ihnen steht“. Darauf könne sich der Kardinal offenbar auch im katholischen Milieu Kölns nicht mehr stützen.

Den Wert von null Prozent Zufriedenheit in der jungen Generation erklärte Güllner mit den Grenzen der statistischen Erfassbarkeit. Sicher gebe es auch in dieser Altersgruppe Einzelne, die den Kardinal unterstützen. Ihre Zahl liege aber im nicht mehr darstellbaren Bereich von deutlich unter einem Prozent.

Vor drei Jahren habe die Zufriedenheit mit Woelkis Amtsführung schon einmal an diesem Tiefpunkt gestanden, erläuterte Güllner. In der Zeit von Woelkis Rückkehr aus seiner vom damaligen Papst Franziskus angeordneten Auszeit habe die Zufriedenheit unter allen Menschen, die auf dem Gebiet des Erzbistums Köln leben, bei ebenfalls drei Prozent gelegen. Der Anteil der Unzufriedenen betrug demnach 87 Prozent. Unter den Katholiken waren es 90 Prozent und bei den Kirchgängern 83 Prozent. Mehr als 90 Prozent der Befragten hatten sich seinerzeit für einen Rücktritt Woelkis ausgesprochen.