Zeitung: Ulrike Scharf nimmt neu Anlauf für Frauen-Quote in der CSU
Die Vorsitzende der bayerischen Frauen-Union, Ulrike Scharf, hat Forderungen nach einer Frauen-Quote in ihrer Partei erneuert. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen (Donnerstagsausgabe) sagte die bayerische CSU-Politikerin, „noch immer gestalten zu wenig Frauen unsere Politik mit“, teilte die Zeitung vorab mit. Der Status quo dürfe nicht als gegeben hingenommen werden. „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, nämlich auf gleicher Augenhöhe“, sagte sie, nachdem in der CSU-Fraktion nach der Landtagswahl der Frauenanteil von 21 Prozent auf 19 Prozent gesunken war.
Scharf sagte, die Frauen-Union werde an ihrer Forderung nach einer „pragmatisch umsetzbaren, verbindlichen Frauen-Quote auf allen Ebenen der Partei zur passenden Zeit festhalten“. Auch die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt spiele eine entscheidende Rolle, um den Frauenanteil in der Politik zu erhöhen.
Scharf brachte zudem für eine Diskussion über Wahlrechtsänderungen für Quotenregelungen ins Gespräch. „Grundsätzlich stehe ich auch einem Paritätsgesetz offen gegenüber“, sagte die CSU-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“. Es müssten jedoch die gesetzlichen Hürden beachtet und vorher genau geprüft werden. Es seien solche Wahlrechtsänderungen bereits vor Landesverfassungsgerichten gescheitert, etwa in Brandenburg und Thüringen. (00/3294/11.10.2023)