Zehntausende zu Protesten gegen AfD-Bundesparteitag erwartet

Mehrere zehntausend Menschen werden für das Wochenende zu Protesten gegen den Bundesparteitag der AfD in Essen erwartet. Bislang lägen Anmeldungen für rund 30 Versammlungen vor, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Die Essener Polizei rechnet mit einem der größten Einsätze ihrer Geschichte. Laut dem nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU) werden rund 80.000 Protestierende aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Unter ihnen dürften sich nach Erkenntnissen der Polizei auch gewaltbereite Demonstranten befinden. Reul kündigte im Gespräch mit dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ an, dass die Polizeikräfte „sehr robust“ gegen mögliche illegale Aktionen wie etwa Blockaden vorgehen werden. Die Polizei habe die Aufgabe, sowohl den ungestörten Verlauf des Parteitags als auch die friedlichen Proteste zu schützen.

An dem Parteitag der in Teilen als rechtsextrem eingestuften Partei AfD werden rund 600 Delegierte teilnehmen. Zur Sicherung des Treffens wird um die Grugahalle eine Sperrzone eingerichtet und der Zugang von der Polizei kontrolliert.

Die Proteste gegen den AfD-Parteitag sollten am Freitagabend mit einer „Rave-Demo“ am Essener Hauptbahnhof beginnen. Für Samstag ist eine Großdemonstration ebenfalls vor dem Hauptbahnhof geplant, die bis zur Grugahalle ziehen soll. Beide Versammlungen sind vom Bündnis „Gemeinsam laut“ angemeldet worden. Zudem hat das Bündnis „Widersetzen“ Blockadeaktionen geplant, mit denen die Anreise der AfD-Mitglieder zum Parteitag verhindert oder zumindest verzögert werden soll.