Die Zahl der pflegebedürftigen Personen, die in NRW Hilfe zur Pflege erhalten, ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, bekamen Ende 2022 fast 72.700 Menschen die finanzielle Unterstützung. Die Zahl der Empfänger sank damit um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt.
Fast 60.700 Personen erhielten zum Jahresende 2022 Hilfe zur Pflege in einer Einrichtung wie etwa einem Pflegeheim. Das waren 14 Prozent weniger als Ende 2021. Wesentlicher Grund für diesen Rückgang war der Anfang 2022 eingeführte Leistungszuschlag für Pflegebedürftige der Pflegegrade zwei bis fünf in vollstationärer Pflege. Der Zuschlag steigt mit der Dauer der vollstationären Pflege und reduziert den von den Pflegebedürftigen zu entrichtenden Eigenanteil, je länger die vollstationäre Pflege dauert. Das Durchschnittsalter der Personen mit Leistungsbezug in Einrichtungen lag Ende 2022 bei 79,5 Jahren.
Die Zahl der Personen, die Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen bezogen haben, lag Ende 2022 bei fast 12.000, wie die Statistiker erklärten. Das waren 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit durchschnittlich 72,1 Jahren war dieser Personenkreis jünger als die Personen mit Leistungsbezug in den Einrichtungen.
Pflegebedürftige Personen haben laut Sozialgesetzbuch (SGB) XII Anspruch auf Hilfe zur Pflege, wenn der Pflegebedarf nicht oder nicht vollständig durch Leistungen der Pflegeversicherung gedeckt ist oder der Pflegebedürftige sowie seine unterhaltspflichtigen Angehörigen nicht über genügend Geld verfügen, um die verbleibenden Kosten zu tragen. Insgesamt bezogen mehr Frauen als Männer Hilfe zur Pflege: Der Anteil weiblicher Personen lag Ende 2022 bei 66,9 Prozent.