Würzburger Museum am Dom präsentiert Fritz Koenigs „Schöpfungen“

Die Kugelkaryatide, die Fritz Koenig für den Vorplatz des New Yorker World Trade Centers schuf, dürfte wohl sein international bekanntestes Werk sein. Aber auch religiöse Werke finden sich in seinem Schaffen.

Im Würzburger Museum am Dom ist vom 13. April bis 14. Juli eine Kabinettausstellung unter dem Titel „Schöpfungen“ dem Bildhauer Fritz Koenig (1924-2017) gewidmet. Dieser kam vor 100 Jahren, am 20. Juni 1924, in Würzburg zur Welt und gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit. Zu seinen großen Werken zählt das Bronzeportal des Würzburger Kiliansdoms (1962/67). Koenig gewann 1963 den Künstlerwettbewerb zur Gestaltung der Domtüren. Seine, sowie die beiden zweit- und drittplatzierten Entwürfe von Albert Schilling und Otto Sonnleitner werden in der Schau vertreten sein.

Zu sehen sein werden zudem weitere Objekte von Koenig, die einen Querschnitt seines Schaffen zwischen Figuration und Abstraktion vermitteln sollen. Eine große Rolle spielten für ihn immer Tiere, insbesondere Pferde, die er auch als erfolgreicher Züchter in seinem Gestüt hielt. Koenig sah sich auf engste mit ihnen verbunden. Seine Zeichnungen von Mischwesen gäben dem Betrachter eine Ahnung davon.

Das Gedenken an Schmerz und Leid, wie Koenig es als Kind und im Krieg erleben musste, spiegele sich wiederum in seinen als Votiven, Karyatiden und Epitaphien bezeichneten Skulpturen wider, heißt es. Internationalen Durchbruch erreichte der Künstler mit seiner Kugelkaryatide (1967-72), die auf der Plaza zwischen den beiden Türmen des Word Trade Centers in New York aufgestellt war. Sie überstand den Anschlag vom 11. September 2001 und hat inzwischen als Mahnmal einen neuen Platz am Battery Park gefunden.

Koenig lebte ab 1930 in Landshut. Neben seiner künstlerischen Karriere lehrte er als Professor für Plastisches Gestalten in München. In seinen Themen ging es dem Künstler stets um das „elementare Dasein“ von Mensch und Tier im Spannungsfeld zwischen Eros und Thanatos, zwischen Religiosität und Mythologie.