Worms will gemeinsame Bestattung von Menschen und Haustieren erlauben

Auf dem Hauptfriedhof von Worms sollen Menschen künftig gemeinsam mit ihren Haustieren eine letzte Ruhestätte finden können. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, könne ein separates Mensch-Tier-Gräberfeld in einem Randbereich des Friedhofsgeländes entstehen. „Für viele Menschen ist das Haustier ein Teil der Familie“, begründete der zuständige Stadtentwicklungsdezernent, Timo Horst (SPD), den Vorstoß. „Manchmal ist das Tier sogar der einzige Weggefährte auf dem letzten Lebensabschnitt.“

Bislang ist noch offen, wie die Stadt mit der Bestattungsreihenfolge umgehen wird, ob also das Haustier bereits vor seinem Besitzer auf dem Friedhof bestattet werden kann. Die Stadtverwaltung hält dies nach eigener Aussage für sinnvoll, es gebe aber noch keinen abschließenden Beschluss der städtischen Gremien.

Der bundesweit erste Mensch-Tier-Friedhof war 2015 im rheinland-pfälzischen Dachsenhausen (Rhein-Lahn-Kreis) entstanden. Seither nimmt die Zahl der Friedhöfe zu, die solche Bestattungen ermöglichen. Nach Angaben der Verbraucherinitiative Bestattungskultur „Aeternitas“ unterscheiden sich die Konzepte stark. So sei es mancherorts bewusst erlaubt, Menschen und Tiere auf den Grabmalen zu nennen, anderenorts sei der Hinweis auf das Haustier nicht gestattet.

Die Stadt Worms verweist auf eine jahrhundertealte Tradition gemeinsamer Bestattungen. Schon in der Antike seien Menschen gemeinsam mit Tieren beigesetzt worden, und im Mittelalter sei es nicht unüblich gewesen, „dass sich Fürsten gemeinsam mit ihrem besten Pferd bestatten ließen“.