Das 30-jährige Bestehen des Nationalparks Unteres Odertal in Brandenburg ist mit einer Festveranstaltung in Schwedt gefeiert worden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte dazu am Freitag, in dem einzigen Fluss-Auen-Nationalpark in Deutschland habe sich ein unverzichtbarer Rückzugsort für bedrohte Tiere und Pflanzen entwickelt.
Die Gründungsveranstaltung für das mehr als 10.000 Hektar große Naturschutzgebiet mit angrenzenden Landschaftsschutzgebieten in Polen wurde am 28. Juni 1995 in Gartz abgehalten. Dort wurde der Nationalpark Unteres Odertal am 10. September 1995 von Brandenburgs erstem Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (1936-2019, SPD) feierlich eröffnet.
Woidke betonte, die Unterschutzstellung des Unteren Odertals sei untrennbar mit dem Biologen Michael Succow verbunden. Der spätere Träger des Alternativen Nobelpreises engagierte sich in der DDR im Umwelt- und Naturschutz. Nachdem aus der Bürgerbewegung im Herbst 1989 ein eigenes Ministerium für Naturschutz gefordert worden war, wurde er Anfang 1990 stellvertretender Minister für Natur-, Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR.
Woidke erklärte, gemeinsam mit dem polnischen Biologen Mieczyslaw Jasnowski habe Succow die Bedeutung des grenzüberschreitenden Gebietes für den Naturschutz erkannt und die Vision für einen deutsch-polnischen Nationalpark entwickelt. Den Angaben zufolge wurden von der Nationalparkverwaltung allein von 2010 bis 2025 rund sechs Millionen Euro investiert. Bis 2028 kämen weitere 5,5 Millionen Euro dazu. Zum 1. Januar 2026 würden zudem weitere Flächen komplett der Natur überlassen.