Wohlfahrtspflege: Soziale Angebote in NRW sichern

Die Freie Wohlfahrtspflege NRW hat knapp 30.000 Unterschriften für die Sicherung der sozialen Infrastruktur an die Landesregierung übergeben. Angebote wie Kitas, Betreuungen in der Schule, Pflege und Beratungen bräuchten eine langfristige und auskömmliche Finanzierung, forderte die Landesarbeitsgemeinschaft am Mittwoch in Düsseldorf. Fast der gesamte soziale Bereich sei von Missständen betroffen. Die Forderungen und Unterschriften wurden den Angaben zufolge an Familienministerin Josefine Paul (Grüne) und Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) übergeben.

„Die Menschen in NRW verdienen eine verlässliche und funktionierende soziale Infrastruktur“, betonte Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW. „Reduzierung von sozialen Angeboten und Schließungen von Einrichtungen müssen abgewendet werden.“ Die Landesregierung müsse Verantwortung übernehmen und die notwendigen Maßnahmen gegen die aktuellen Probleme ergreifen. Mangelverwaltung gehöre seit Jahren zum Alltag, nun sei der Kipppunkt erreicht. Viele Träger hätten mit Personalnot, Überbelastung, Unterbesetzung und Unterbezahlung zu kämpfen.

Den Forderungen der Sozialverbände hätten sich 29.475 Menschen angeschlossen, die die Aktion „NRW bleib sozial!“ per Postkarte oder digital unterstützten, hieß es. Die Verbände organisieren seit vergangenem Jahr immer wieder Protestaktionen, um auf Probleme bei der Finanzierung, den Fachkräftemangel, den Arbeitsbedingungen in der Branche und viel Bürokratie hinzuweisen. Im Oktober 2023 hatten etwa 25.000 Menschen deswegen vor dem Landtag demonstriert. Im Juni hatten sie mit der Aktionswoche „Black Week“ auf die angespannte Situation aufmerksam gemacht.