Wohlfahrtspflege protestiert mit “Black Week” gegen Kürzungen

Mit einer „Black Week“ protestiert die Freie Wohlfahrtspflege NRW gegen Kürzungen im sozialen Bereich. „Die wirtschaftliche Situation vieler sozialer Einrichtungen wird immer angespannter“, erklärte die Diakonie Rheinland Westfalen Lippe am Mittwoch in Düsseldorf. Vom 10. bis 14. Juni wollen Träger und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege mit Kundgebungen und anderen Protestaktionen auf ihre Situation aufmerksam machen.

„Mangelverwaltung, Fachkräftemangel, Finanzierungslücken, Versorgungslücken und zu viel Bürokratie sind Alltag in den sozialen Einrichtungen in NRW“, heißt es in einem Aufruf der Freie Wohlfahrtspflege. „Wir sehen schwarz, wenn sich nicht endlich etwas ändert!“ Der Dachverband fordert einen Erhalt der sozialen Angebote und auskömmliche Finanzierung für die soziale Infrastruktur in NRW. Dafür sei etwa eine effiziente Bürokratie nötig und es müsse eine angemessene personelle Ausstattung ermöglicht werden.

Die Diakonie RWL verwies auch auf die Auswirkungen von Sparzwängen für das Engagement von Freiwilligen in sozialen Einrichtungen. „Die Situation ist so kritisch, dass sich immer mehr Einrichtungen den Einsatz von Freiwilligen schlichtweg nicht mehr leisten können“, sagt Mathias Schmitten, Leiter des Zentrums Freiwilligendienste der Diakonie RWL. Ihr Einsatz werde auch durch drohende Kürzungen des Bundes beim Freiwilligendienst infrage gestellt. Hier müsse das Land mit einer ergänzenden Förderung einspringen. Sonst werde die Qualität der sozialen Angebote leiden, denn Freiwillige leisteten einen wichtigen Beitrag, etwa in der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und alten Menschen.

Geplant sind in der „Black Week“ etwa ein Protestmarsch am 11. Juni in Dortmund, Kundgebungen am 13. und 14. Juni in Wuppertal und Münster sowie digitale Protestaktionen. Am 14. Juni sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, schwarz gekleidet zur Arbeit zu kommen.