Wohl erstmals Afrikanische Schweinepest in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gibt es offenbar erstmals zwei Fälle von Afrikanischer Schweinepest. Bei einem vom Landesuntersuchungsamt vorgenommenen Test bei einem toten und einem im Sterben befindlichen Wildschwein aus der Nähe von Gimbsheim (Landkreis Alzey-Worms) sei das Virus festgestellt worden, teilte das Mainzer Umweltministerium am Montag mit. Eine Bestätigung des Befundes durch das Nationale Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest stehe noch aus und sei für diesen Dienstag zu erwarten. Die betroffene Region werde aktuell mit Suchhunden und Drohnen nach weiteren Wildschweinkadavern untersucht.

Gimbsheim liegt unweit des Rheins, wo auf der gegenüberliegenden hessischen Seite die Seuche Mitte Juni ebenfalls zum ersten Mal aufgetreten war. Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt teilte am Montag mit, dass der Erreger in Biebesheim am Rhein (Landkreis Groß-Gerau) erstmals auch in einem Hausschweinbestand nachgewiesen worden sei.

Die Afrikanische Schweinepest befällt ausschließlich Wild- und Hausschweine und gilt für Menschen als ungefährlich. Sie führt bei befallenen Tieren zu hohem Fieber, Appetitlosigkeit, Atemproblemen, Blauverfärbungen der Haut und führt in vielen Fällen zum Tod der Tiere. Die ursprünglich in Afrika verbreitete Tierseuche trat 2020 erstmals im deutsch-polnischen Grenzgebiet auf. Im Gegensatz zur klassischen Schweinepest gibt es keinen Impfstoff. Nach dem Fund infizierter Tiere können Behörden zahlreiche Einschränkungen für Jäger und Landwirte anordnen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.