Wissenswertes rund um den Literaturnobelpreis

Die südkoreanische Autorin Han Kang erhält den Nobelpreis für Literatur. Sie ist die 18. Frau, die ihn bekommt, seit die Auszeichnung 1901 zum ersten Mal verliehen wurde.

Die Schwedische Akademie in Stockholm hat am Donnerstag den Nobelpreis für Literatur vergeben. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hat die wichtigsten Fakten rund um die renommierte Auszeichnung zusammengestellt.

– Seit 1901 wurden 117 Mal Nobelpreise für Literatur an insgesamt 121 Preisträger vergeben

– In den Jahren 1904, 1917, 1966 und 1974 wurde der Preis an zwei Personen verliehen.

– In den Jahren 1914, 1918, 1935, 1940, 1941, 1942 und 1943 setzte die Schwedische Akademie die Preisverleihungen ganz aus.

– Der erste Preisträger war 1901 der französische Dichter und Essayist Sully Prudhomme (1837-1907). Im vergangenen Jahr erhielt der Norweger Jon Fosse die begehrte Auszeichnung.

– Unter den 121 Literaturnobelpreisträgern waren bislang 18 Frauen. Die erste weibliche Preisträgerin war 1909 die Schwedin Selma Lagerlöf (1858-1940), die bislang letzte 2024 die Südkoreanerin Han Kang.

– Der jüngste Preisträger war 1907 der britische Schriftsteller Rudyard Kipling (1865-1936), der damals 41 Jahre alt war. Sein bekanntestes Werk ist “Das Dschungelbuch” (1894/95).

– Die älteste Preisträgerin war die Autorin Doris Lessing (1919-2013), die mit 87 Jahren von der Akademie ausgezeichnet wurde. Ihr bekanntestes Buch ist “Das goldene Notizbuch” (1962).

– Die meisten Preisträger stammen aus Frankreich, dorthin wurde der Preis 16 Mal verliehen. 13 Mal ging der Preis an Schriftsteller aus den Vereinigten Staaten, 12 Mal nach Großbritannien.

– Zwei Schriftsteller haben den Preis abgelehnt. Der französische Autor und Philosoph Jean-Paul Sartre (1905-1980) hat 1964 den Literaturnobelpreis nicht angenommen, da er grundsätzlich keine Ehrungen akzeptierte. Der russische Schriftsteller Boris Pasternak (1890-1960) hat 1958 den Nobelpreis angenommen, musste ihn dann aber auf offiziellen Druck ablehnen.

– Der Literaturnobelpreis wurde nur einmal posthum verliehen – und zwar 1931 an den schwedischen Lyriker Erik Axel Karlfeldt (1864-1931). Seit 1974 sehen die Statuten vor, dass der Preis nur an Personen vergeben werden darf, die bei der Bekanntgabe noch leben.

– Der englische Politiker Sir Winston Churchill (1874-1965) hat nicht den Friedensnobelpreis erhalten, sondern 1953 den für Literatur “für seine Meisterschaft in der historischen und biografischen Beschreibung sowie für seine brillante Redekunst bei der Verteidigung erhabener menschlicher Werte”. Nach Angaben der Schwedischen Akademie wurde Churchill in den Jahren 1945-1953 21 Mal für den Literaturnobelpreis nominiert und zweimal für den Friedensnobelpreis.

– In der Regel soll mit dem Preis das Lebenswerk eines Schriftstellers ausgezeichnet werden, doch nach Angaben der Akademie hat sie in neun Fällen Autoren für ein einzelnes Werk geehrt, so etwa 1902 den Althistoriker Theodor Mommsen (1817-1903) für seine “Römische Geschichte”, 1929 den Schriftsteller Thomas Mann (1875-1955) für “Die Buddenbrooks” und 1954 den US-amerikanischen Autor Ernest Hemingway (1899-1961) für den Roman “Der alte Mann und das Meer”.

– Sigmund Freud (1856-1939), österreichischer Arzt und Begründer der Psychoanalyse, wurde nach Angaben der Schwedischen Akademie 12 Mal für Medizin nominiert. 1929 engagierte das Nobel-Komitee für Medizin einen Experten, der feststellte, man müsse Freud nicht länger beachten, da seine Arbeit keinen nachgewiesenen wissenschaftlichen Wert habe. Der französische Autor Romain Rolland, Literaturnobelpreisträger im Jahr 1915 und ein Bekannter Freuds, nominierte Freud 1936 für den Literaturnobelpreis – jedoch ohne Erfolg.