Wissenschaftler untersuchen bronzezeitliche Waffen

Mit Untersuchungen an bronzezeitlichen Klingen in Norddeutschland wollen Wissenschaftler aus Mannheim Erkenntnisse über die Herkunft der Metallwaffen und ihrer Rohstoffe gewinnen. Dazu sei jetzt der niederländische Archäologe und Doktorand Bart Cornelis im niedersächsischen Bachmann-Museum in Bremervörde gewesen, teilte das Haus am Mittwoch mit. Er habe einem 3.500 Jahre alten seltenen Dolch aus der Sammlung des Museums für Regionalgeschichte eine Probe entnommen.

Die knapp 25 Zentimeter lange Waffe war vor mehr als 80 Jahren in der Umgebung von Bremervörde gefunden worden. Insgesamt habe Cornelis in Nord- und Mitteleuropa 300 bronzezeitliche Klingen ausfindig gemacht, hieß es. „180 davon wollen er und zwei weitere Kollegen des Mannheimer Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie metallurgisch untersuchen.“

Die Wissenschaftler wollen herausfinden, woher die ersten norddeutschen Bronzeklingen stammen, wer sie wie hergestellt hat und was sie über das Rohstoff-Handelsnetzwerk vor 3.500 Jahren verraten. „Denn Bronze wurde als Legierung hauptsächlich aus Kupfer und Zinn gemischt, beides Rohstoffe, die in Norddeutschland nicht vorkommen“, sagte Museumsleiterin Ellen Horstrup.

Eine Probenentnahme bedeute eine kleine Zerstörung, räumte sie ein. Doch das Museum habe auch die Aufgabe, die Sammlung zu erforschen. Deshalb habe sie der Entnahme per Bohrmaschine zugestimmt. Die Untersuchungen werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.