„Wir hatten uns so an den Frieden gewöhnt“
Der Angriff auf die Ukraine sei ein „himmelschreiendes Unrecht“, kritisierte Bischöfin Kirsten Fehrs. Die ukrainische Generalkonsulin wurde emotional.
Hamburg. In einer bewegenden Andacht haben Vertreter der christlichen Kirchen in der Hauptkirche St. Petri für den Frieden in der Ukraine gebetet. Gast war die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Tybinka. Gefragt seien jetzt Entschlossenheit und blitzschnelles Handeln, sagte sie unter Tränen vor rund 400 Besuchern. Russlands treue Helferin sei die Gleichgültigkeit. Tybinka: „Die Ukrainer lieben das Leben, aber noch mehr lieben sie ihr Land und die Freiheit.“ Weitere prominente Gäste waren Bürgermeister Peter Tschentscher und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (beide SPD).
Es gebe auch in Russland Proteste gegen den Krieg, sagte der russische Kirchenmusiker Sergej Tcherepanov, Kantor der Gemeinde Bosau am Plöner See. Sie würden jedoch Gefahr laufen, umgehend verhaftet zu werden. „Die Macht fürchtet Menschen, die für den Frieden demonstrieren.“ Die Zeit sei reif für die russischen Menschen, zu erwachen.
Despot mit roher Gewalt
Der Angriff auf die Ukraine sei ein „himmelschreiendes Unrecht“, kritisierte Bischöfin Kirsten Fehrs. „Wir hatten uns so an den Frieden gewöhnt.“ Dennoch dürften die „Menschengeschwister“ den Traum vom Frieden nicht aufgeben. Ein Despot habe mit roher Gewalt das Lebensrecht der Ukrainer mit Füßen getreten. Fehrs: „Naivität können wir uns nicht mehr leisten.“ Die Menschen in Hamburg könnten der Ukraine auch dadurch helfen, dass sie Kriegsflüchtlinge aufnehmen.
Fürbitten wurden auch vom katholischen Erzbischof Stefan Heße, dem ukrainischen katholischen Pfarrer Pavlo Tsvok und dem Methodisten-Pastor Uwe Onnen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, gesprochen. (epd)