Willingmann fordert mehr Tempo bei Gaskraftwerken

Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) fordert von der Bundesregierung mehr Tempo bei der geplanten Kraftwerksstrategie. Diese sieht den Neubau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken vor, damit die verbliebenen Kohlekraftwerke bis spätestens 2038 vom Netz gehen können. Leider sei die Ampel-Regierung bei der Umsetzung deutlich in Verzug geraten, kritisierte Willingmann am Freitag im Bundesrat in Berlin. „Bis zum Sommer muss schleunigst das finale Konzept und auch die Förderung stehen“, forderte er.

Laut Willingmann schreitet der Bau von modernen, wasserstofffähigen Gaskraftwerken seit Jahren nicht schnell genug voran. „Fehlende Gaskraftwerkskapazitäten dürfen den gesetzlich festgelegten Ausstiegspfad aber auf keinen Fall in Gefahr bringen, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen“, mahnte er. Bevor Kohlekraftwerke abgeschaltet werden könnten, brauche es neue Gaskraftwerkskapazitäten. Diese müssten vor allem dort entstehen, wo bisher Kohle- und Atomkraftwerke am Netz gewesen seien.

Nach den Plänen der Bundesregierung sollen kurzfristig zehn Gigawatt Gaskraftwerkskapazitäten ausgeschrieben werden, die ab 2035 auf Wasserstoff umgestellt werden sollen. Da diese Kapazitäten nicht ausreichen, will die Bundesregierung zudem weitere Anreize für Investitionen in Kraftwerke setzen.

Willingmann sprach sich dafür aus, auch Biogas einzubeziehen. Die Technik könne schon heute einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten, sagte der Minister. Der Anteil von Biomasse am Strommix in Sachsen-Anhalt betrug laut Ministerium zuletzt zwölf Prozent.