Wildtier-Stiftung wirbt für “mähfreien Mai”

Für mehr Arten- und Naturschutz sollen Gartenbesitzer im Mai den Rasenmäher im Schuppen lassen. Auch auf öffentlichen Grünflächen sollte der „mähfreie Mai“ beherzigt werden, erklärte die Deutsche Wildtier Stiftung (DWS) in Hamburg laut Mitteilung von Donnerstag. Je mehr Gartenbesitzer und Behörden sich der Bewegung anschlössen, „desto mehr profitierten Artenvielfalt und die Umwelt“, sagte Tom Bluth, Artenschützer der DWS.

Ursprünglich kommt die Bewegung „mähfreier Mai“ aus England. Dort seien die Rasenflächen oft kurz geschoren. „Noch bevor Wildblumen die Chance haben, aus dem Rasen hochzuwachsen und aufzublühen, schneidet man ihnen die Köpfe ab“, sagte Bluth. Dagegen lockten blühende Blumen neben Hummeln und Schmetterlingen auch besondere Arten an wie die Mai-Langhornbiene, Perlmuttfalter, Sandbienenarten, Laufkäfer und Heuschrecken, hieß es.

Wer auch über den Mai hinaus die Artenvielfalt in seinem Garten erhalten möchte, mäht den Rasen ab Juni nur abschnittsweise, riet die Stiftung. So hätten Blumen und Kräuter eine weitere Chance, zu wachsen. Solche Blühstreifen würden für Insekten und Vögel über den gesamten Sommer hinweg „ein wertvolles Refugium schaffen“, hieß es.

„Würden die Grünflächenämter in den Städten mehr Mut zu weniger Pflege haben, würde es deutlich mehr Insekten auf urbanen Flächen geben“, sagte Bluth. In sehr trockenen Sommern würden die langen Grashalme die Rasenflächen zudem besser vor dem Vertrocknen schützen. Ein dichterer Bewuchs schaffe ein kühleres Mikroklima im Boden und schütze diesen so vor dem Austrocknen.