Wiener Kardinal wünscht sich mehr Kirchenpräsenz auf Europaebene
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn wünscht sich mehr sichtbare Zusammenarbeit der katholischen Bischöfe auf europäischer Ebene. Der Rat der europäischen Bischofskonferenzen CCEE habe es nicht geschafft, dasselbe Potenzial zu entwickeln wie die kontinentalen Bischofsräte in Asien oder Lateinamerika, sagte Schönborn am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan. „Wir sind ein bisschen hinten dran geblieben in der gelebten Synodalität zwischen den lokalen Kirchen in Europa. Ich denke, wir brauchen eine Anregung, um noch weiter zu gehen.“
So hätten es die Bischofskonferenzen in Europa beispielsweise bis heute nicht geschafft, ein gemeinsames Wort über das Drama von Migration und Flucht zu formulieren, kritisierte Schönborn. Das sei traurig, zumal die Politik zu einer gemeinsamen Stellungnahme nicht fähig sei.
Schönborn nimmt derzeit an den Beratungen der Weltsynode im Vatikan teil. Der 78-Jährige ist stimmberechtigtes Mitglied im Synodenrat – eine Art Ältestenrat.