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Wiener Erzbischof lobt Arbeitsweise der Weltsynode

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die Arbeitsweise der Weltsynode im Vatikan gelobt. Die Methode der Synodalität sei “eindeutig richtig und notwendig”, sagte der Erzbischof am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan. Bei der Versammlung stehe Zuhören an erster Stelle; zudem gehe es um ein gemeinsames Unterscheiden. Dieses Vorgehen verändere die Situation tiefgreifend.

Er habe vor kurzem mit dem US-Ökonomen und Politikberater Jeffrey Sachs über die Synode gesprochen, erzählte Schönborn weiter. Dieser habe gesagt, auch der Weltsicherheitsrat sollte nach Art und Weise der Synodalität arbeiten; dann gäbe es auf der Welt vielleicht etwas mehr Frieden. Im Sicherheitsrat höre niemand wirklich zu, kritisierte Schönborn. Dort trügen Vertreter die Vorgaben ihrer Regierungen vor, ohne wirklich in Austausch miteinander zu treten.

Der 78-jährige Schönborn hat bereits an acht Bischofssynoden teilgenommen. Bei der aktuellen Weltsynode im Vatikan ist er stimmberechtigtes Mitglied im Synodenrat, einer Art Ältestenrat. Die Arbeitsmethode dieser Versammlung sei die beste, die er je erlebt habe, sagte der Kardinal. Synodalität sei für ihn der Weg, um Gemeinschaft zu leben; die Kirche ist Gemeinschaft”, so Schönborn. Er erinnerte an das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) und das Dokument “Lumen gentium” über ein neues Selbstverständnis der Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen.

Am Ende des Zweiten Vatikanums sei er ein 20-jähriger Theologiestudent gewesen, berichtete Schönborn weiter. Der Theologe Karl Rahner (1904-1984) habe damals gesagt, das ganze Konzil sei vergebens, wenn daraus nicht ein Mehr an Glaube, Hoffnung und Barmherzigkeit hervorgehe. “Ich würde das gleiche für diese Synode sagen”, so Schönborn.