Claudia Kleinert (54), ARD-“Wetterfrau”, ist überzeugt, dass die meisten Menschen längst den Klimawandel als Bedrohung erkannt haben. Auch der Politik sei bewusst, dass dringend etwas getan werden müsse, sagte Kleinert der “Nürnberger Zeitung” (Freitag). “Aber Politiker müssten den Menschen auch erklären: Ihr müsst auf Dinge verzichten. Oder: Es wird teurer. Oder unbequemer.” Da aber sagten viele dann, das wollten sie nicht. Das Wort Verzicht erhöhe die Wahlchancen nicht.
Als Beispiel führte Kleinert die Landwirte an. Wenn sie bei diesen zu Vorträgen eingeladen sei, höre sie oft: “Wir sind doch nicht schuld.” Dabei gelte: “Ja und nein – denn ‘wir’ sind alle schuld am Klimawandel. Das wissen wir seit drei Jahrzehnten. Aber statt zu reagieren, wird unsere Gesellschaft immer langsamer.” 2023 sei das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Alle redeten von der 1,5-Grad-Grenze, die sei 2023 mit 1,48 Grad fast erreicht worden. Es gehe immer schneller, so die Expertin.