Artikel teilen:

Wetterbehörde: Wüsten-Staub kostet jährlich Milliarden

Weit mehr als nur schmutzige Fenster: Sand und Staub aus den Wüsten Afrikas verteilt sich immer mehr in der Atmosphäre, warnt die Weltwetterorganisation – mit schwerwiegenden Folgen für Gesundheit und Wirtschaft.

Staub und Sand in der Atmosphäre verursachen jedes Jahr wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden im Milliardenbereich. Die in den vergangenen Jahren gestiegene Konzentration der Stoffe in der Luft beeinträchtige inzwischen das Leben von rund 330 Millionen Menschen in 150 Ländern dieser Welt, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf.

Demnach gelangen im Jahr rund 2.000 Millionen Tonnen Sand und Staub in die Atmosphäre, daraus könnten 307 Mal die Pyramiden von Gizeh gebaut werden. Dabei stamme rund 80 Prozent der Materie aus Sandstürmen in Nordafrika, insbesondere der Sahara, und der Arabischen Halbinsel. Zwar sei die Sand- und Staubkonzentration im vergangenen Jahr etwas geringer gewesen als im Vorjahr, liege aber dennoch deutlich über dem mittleren Niveau der Jahre 1981 bis 2010. Bemerkenswert dabei sei, dass die Konzentration in den Ursprungsregionen im vergangenen Jahr unter dem Durchschnitt, dafür in vielen Regionen, wo der Staub hingeweht wird, deutlich darüber lag.

Zwar sei die Bewegung von Sand und Staub durch die Atmosphäre auch ein natürlicher Prozess. Durch Trockenheit und schlechtes Wassermanagement sei sie zuletzt aber verschärft worden, hieß es.

Die WMO warnt vor den wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen der zunehmenden Staubkonzentration. “Sand- und Staubstürme bedeuten nicht nur schmutzige Fenster und trüben Himmel. Sie beeinträchtigen die Gesundheit und Lebensqualität von Millionen von Menschen und kosten uns durch die Schäden im Transportwesen, der Landwirtschaft und der Solarenergieproduktion Millionen von Dollar”, erklärte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo.

So komme eine US-Studie zu dem Ergebnis, dass allein in den USA im Jahr 2017 rund 156 Milliarden US-Dollar Kosten durch die gestiegene Sand- und Winderosion entstanden, mehr als viermal so viel wie noch im Jahr 1995. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO seien zudem inzwischen fast 4 Milliarden Menschen, annähernd die Hälfte der Weltbevölkerung, zumindest zeitweise gesundheitsschädlichen Staubkonzentrationen in der Luft ausgesetzt, in manchen Regionen an neun von zehn Tagen im Jahr