Westfälischer Präses-Vize: Auf die himmlische Würde setzen

Weihnachten ist nach Worten des Theologischen Vizepräsidenten der westfälischen Kirche, Ulf Schlüter, der „Einbruch eines anderen, himmlisch fremden Denkens in die vermeintlich restlos aufgeklärte Welt“. Freude, Staunen und Ehrfurcht rückten plötzlich in das Denken, in Köpfe und Herzen ein, schreibt Schlüter in der Bielefelder Zeitung „Westfalen-Blatt“ (Samstag). Weihnachten stelle sich auch die Frage, ob „wir diese Welt zum Teufel gehen lassen“ oder auf die Liebe, Hoffnung und auf die himmlische Würde des Menschen gesetzt werde.

Weihnachten werde in dem Vertrauen gefeiert, dass es Gott gut mit den Menschen meine, erklärte Schlüter. Der Theologe rief dazu auf, auf Liebe und Zuversicht zu setzen und für eine Welt zu arbeiten, die ihre Kinder freundlich empfange.

Die Geschichte der Weihnacht erzähle kein Idyll, unterstreicht Schlüter, der nach dem Rücktritt von Präses Annette Kurschus kommissarisch die Aufgaben des leitenden Theologen der westfälischen Kirche übernommen hat. Kaum sei das Kind geboren, hätten seine Eltern fliehen müssen, ein grausamer Herrscher lasse Bethlehems Kinder ermorden. Der Kern von Weihnachten sei, dass Gott sich in die Krippe lege, unterstreicht der Theologe: „Wird Kind, wird Mensch, liefert sich aus, schenkt sich her.“ Das geschehe „aus himmelweiter Liebe zu den Menschen und zur Welt“.