Westfälische Kirche will Pfarrer wegen Kinderpornografie entlassen
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat die Entlassung eines Gemeindepfarrers wegen Besitz von kinderpornografischem Material angekündigt. Infolge einer strafrechtlichen Verurteilung werde die Landeskirche den Pfarrer „umgehend aus dem Dienst entfernen, sobald das Urteil rechtskräftig ist“, teilten die Landeskirche und der Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken am Montag in Bielefeld und Steinfurt mit. Der Mann wurde den Angaben zufolge vom Amtsgericht Ahaus zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung verurteilt.
Der Pfarrer sei bereits mit Bekanntwerden der Vorwürfe und dem Beginn staatsanwaltlicher Ermittlungen von seinem Dienst in der Gemeinde freigestellt worden, erklärte die westfälische Kirche. Polizeiliche Recherchen hätten im vergangenen Jahr den Verdacht offengelegt und damit das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren in Gang gesetzt.
Ein Interventionsteam aus Vertreterinnen und Vertretern des betroffenen Kirchenkreises und der Landeskirche habe seither den Fall begleitet, hieß es. So habe sichergestellt werden können, dass der Pfarrer „umgehend seine Tätigkeiten in der Gemeinde einstellen musste und auch keine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu befürchten war“.
Der Verfolgung durch die Strafverfolgungsbehörden folge jetzt unmittelbar das disziplinarrechtliche Vorgehen der Landeskirche, hieß es. Der verurteilte Mann werde künftig nie mehr als Pfarrer tätig sein. Er werde umgehend aus dem pfarramtlichen Dienst entlassen, sobald das strafrechtliche Urteil rechtskräftig sei.