Wertvolle Bibliothek wird digitalisiert

Ab Anfang Mai wird mit der historischen Sammlung der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums Erfurt eine der wichtigsten deutschen Kirchenbibliotheken digital erschlossen. Die Sammlung enthalte rund 60.000 Bände aus acht Jahrhunderten, teilte das Augustinerkloster am Freitag in Erfurt mit. Ferner ist demnach geplant, rund 400 lediglich in Einzelexemplaren vorhandene Drucke und 97 mittelalterliche sowie frühneuzeitliche Handschriften zu digitalisieren.

In Kooperation zwischen der Forschungsbibliothek Gotha sowie der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sollen innerhalb von drei Jahren rund 8.500 Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts online zur Verfügung gestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit gelte dabei im Rahmen der sogenannten Provenienz-Erschließung der Dokumentation der Vorbesitzerinnen und Vorbesitzern der Bücher.

Die Archiv- und Bibliotheksleitern der EKM, Christina Neuß, erklärte, das Kooperationsprojekt solle dazu beitragen, die in den Kirchenbibliotheken bewahrten historischen Buchbestände stärker in das Bewusstsein von Forschung und Öffentlichkeit zu rücken. Das Vorhaben werde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund 380.000 Euro gefördert.

Lutherische Pfarrer gründeten in Erfurt 1646 mithilfe protestantischer Ratsherren und wohlhabender evangelischer Einwohner der Stadt eine Büchersammlung, die den Namen „Bibliothek des Evangelischen Ministeriums“ erhielt. Anfangs umfasste der Bestand den Angaben zufolge 40 Werke.