Es gibt viele Ideen, wie das alte Brauchtum um die Rauhnächte heute mit neuem Leben gefüllt werden kann. Doch zu viel Aktionismus raubt die innere Ruhe. Was wirklich hilft.
Die Wohnung räuchern, Tagebuchschreiben, orakeln – es gibt viele Ideen, wie man die sogenannten Rauhnächte zwischen den Jahren verbringen kann. Doch Übereifer widerspricht dem Sinn dieser besinnlichen Zeit. Zwei Expertinnen geben Tipps:
Weniger ist mehr: Nicht alle Vorschläge in einschlägigen Ratgebern und von Impulskarten müssen umgesetzt werden. Die Rauhnächte besonders gut und perfekt praktizieren zu wollen, ist für Buchautorin Tanja Köhler die größte Falle, in die man am Jahresende reintappen kann.
Räuchern mit Bedacht: Auch wenn es inzwischen zahlreiche Räuchersets für die zwölf Rauhnächte gibt – es reicht aus, Wohnung, Haus und Garten einmal gründlich und mit Achtsamkeit zu räuchern, erklärt Heilpraktikerin Birgit Feliz Carrasco.
Für Einsteiger: Statt alles auszuprobieren, sollten sie langsam einen Weg in die Rauhnächte hineinfinden.
Mut zur Lücke: Auch die oft freie Zeit zwischen den Jahren ist schnell gefüllt – endlich mal ausschlafen, Freunde treffen, das neue Buch lesen. Und schwups ist der Tag vorbei. Dennoch sollte man das Programm vom Vortag nicht nachholen, sondern sich einfach “dem jeweiligen Tag widmen”, sagt Psychologin Köhler.
In einem guten Rahmen: Der Partner hat frei, die Kinder toben durch die Wohnung – wie und wo soll man sich da besinnen? Eine feste Uhrzeit und Absprachen können helfen, erklärt Köhler. “Ich kann meine Mitbewohner bitten, dass mich in meiner Besinnungszeit und an meinem Ruheort niemand stört.”
Zusammen mit anderen: Auch der Partner und Kinder können eingebunden werden. Gemeinsame Erinnerungen an schöne und weniger schöne Stunden im vergangenen Jahr schaffen Nähe – und Pläne für die kommenden 365 Tage zu schmieden sorgt für Vorfreude.